Und ich finde sie hat Recht!
Susanne rief Ende Juli weltweit Nähbloggerinnen auf, ihre selbst genähte bzw. fair gehandelte Kleidung auf Fotos zu zeigen, um so ein Zeichen zu setzen, dass es auch anders geht und damit auf die Missstände in der Bekleidungsindustrie aufmerksam zu machen.
Bis zum 30. August 2015 - also heute : ) - haben Nähbloggerinnen Gelegenheit sich mit ihrem Outfit in Szene zu setzen und die Bilder an möglichst viele Stellen zu posten und auf Susannes Blog zu verlinken.
Sie wird daraus im September einen digital verfügbaren Katalog erstellen, der quasi als Gegenpart zu den Katalogen der Bekleidungshersteller gedacht ist.
Weitere Details finde Ihr hier!
Mich hat die Aktion bereits zu Beginn vor vier Wochen angesprochen und mir war klar, dass ich mitmachen möchte.
Seitdem ich selber nähe, weiß ich, wie viel Zeit gut gemachte Kleidung in Anspruch nimmt.
Dieses Arbeit gehört bezahlt und zwar mit mehr als ein paar Cent in der Stunde - egal, wo in der Welt...
Irgendwie kam mir immer etwas dazwischen, aber auch nur, weil ich nicht so richtig wusste, was ich nähen möchte.
Ja, und dann ist heute plötzlich der 30. August und ich habe seit ziemlich genau vier Wochen kein einziges Kleidungsstück für mich genäht.
Das kann ja nicht sein!!!
Für aufwendige Näharbeiten ist jetzt keine Zeit mehr und ehrlich gesagt, steht mir danach bei den aktuellen Temperaturen auch nicht der Sinn.
Also, was tun?!
Na klar: meinen Lieblingsschnitt "Basic-Wickelkleid" von Kibadoo aus dem Ordner geholt, den heiß geliebten Jersey "Rainbow-Flowers" - Design Deborah van de Leijgraaf/bora für Lillestoff - aus Bio-Baumwolle und GOTS-zertifiziert auf den Zuschneidetisch gelegt und munter zugeschnitten.
Weil ich alles super- sauber und schön Nähen wollte, kam der Coverstich bei meiner Pfaff zum Einsatz. Das klappte alles prima, bis zum Ausschnitt am Rückenteil.
Da hat "sie" mir einen Fehlstich nach dem anderen rausgehauen, so dass ich gezwungen war aufzutrennen.
Dafür habe ich eine geschlagene Stunde gebraucht und das Ende vom Lied war, dass ich den rückwärtigen Ausschnitt größer schneiden musste. Das wiederum verlangte eine Änderung der beiden Vorderteile usw., usw.
Insgesamt sind so fünf Stunden vergangen und ich stehe hier jetzt mit einem ganz schön engen Kleidchen - aber: ich mag es - eben ganz Kind der 70er, was dem Retrostil kleidungstechnisch nicht entsagen kann.
Zu einem solch blumigen Kleid müssen auch passende Fotos her.
Also ab in den Garten und eine Rose geschnitten. Spaß hat's gemacht, und, weil ich keine "fairen" Schuhe besitze, muss ich für die Bilder barfuß in der Mulche stehen, was auch nicht schlimm war.
Hier jetzt mal eine blumige Eva natur pur (bis auf den Nagellack), die für die Fotos die letzte blühende Rose von diesem Strauch geschnitten hat...
Und fertig!
Das wichtigsten Infos noch mal in Kürze...
Schnitt: Basic-Wickelkleid (abgewandelt zu "Fake-Wickelkleid") von Kibadoo (JOMA-Style)
Stoff: Jersey "Rainbow-Flowers" - Design Deborah van de Leijgraaf/bora für Lillestoff
Ringe: Handarbeit made in Germany
Rosenschere: Made in Germany
...und vielleicht ist das mehr als nur ein Anstoß, dass Näharbeit, egal, ob in Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern fair bezahlt werden muss!
Sonst muss ein klares
in den Sinn kommen und dementsprechend gehandelt werden.
3 Kommentare:
Tolles Kleid und sehr schöne Fotos!
Liebe Grüße, Jessica
Dank Dir liebe Jessica :)
Fein ist es, dein Protestoutfit!
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