Sonntag, 13. September 2015

Sew-Along - das letzte ungenähe Taschen-Ebook...

... auf meinem Rechner ist Sixta von Machwerk in Form des Matchsack.

Es hat gedauert, bis ich meinen Sixta fertig gestellt habe und ich muss sagen, dass er schon ein mal im Papierkorb gelandet ist.
Hätte es mir nicht so leid um den Kokka-Stoff getan, wäre er auch dort geblieben.

Wir hatten schon keinen guten Start: Nach dem Ausdruck des Ebooks (die Seiten 2 und 3 habe ich nicht mit ausgedruckt, weil mit einem schnellen Blick für mich dort nur die Erklärung für den Ausdruck und die vielen Tragemöglichkeiten gezeigt waren --> großer FEHLER) habe ich die drei Papierbögen von hinten für das Bodenteil zusammengeklebt und auch gleich zugeschnitten.
Dann habe ich das Ebook ab S. 4 begonnen zu lesen und auch gleich zugeschnitten. DAS WAR SAUBLÖD!!! Gemerkt habe ich es erst, als mir bei beim Durchblättern auf S. 18?! wiederum ein SM für das Bodenteil in die Augen fiel, was aber kleiner und nur mit einer "1" und nicht wie mein Zuschnitt mit "1a" beschriftet war.

Das Ende vom Lied: es steht deutlich lesbar auf S. 2, dass es zwei unterschiedliche Varianten gibt, die sich leider auch in der Größe unterscheiden... Ich hatte also munter den Boden für meinen Matchsack und die restlichen Teile für die Sixta-Tasche zugeschnitten.
Klasse! Also noch ein Mal zuschneiden, mich fast schwarz geärgert, dass ich wirklich schönen Stoff verschnitten habe und dann auch noch danach feststellen durfte, dass mir das Lesen der Anleitung für den Matchsack echte Probleme bereitet hat. Dazu gleich mehr...
Zunächst ein großer Wunsch :)
BITTE LIEBE EBOOK-ERSTELLER SCHREIBT ES GLEICH AUF DAS DECKBLATT, WENN ES UNTERSCHIEDLICHE GRÖßEN GIBT. Es erleichtert (mir) vieles!

Weiter geht's - immer noch ohne Fotos - die ich aus Frust und mangels "Objekt" bisher nicht schießen konnte.

Ab S. 19 dreht sich alles um den Matchsack und ich atmete auf. Mein Aufatmen schlug allerdings sofort wieder in tiefes Druchatmen um, als ich gelesen habe "Seite 7 (also Verweis nach vorne zur Taschenanleitung): Bild 2 entfällt, der Magentkopf wird .... , Seite 8: Bild 2 entfällt, usw.".
Damit ist dieses wirklich gut geschriebene und  für die Sixta-Tasche toll bebilderte Ebook von Martina FÜR MICH!!! kaum noch lesbar gewesen, weil ich ständig zwischen beiden Anleitungen geblättert und Bilder gezählt habe.
Martina, Deine Nähprojekte sind alle so klasse, bitte verfahre zuküftig so, dass Du unterschiedliche Anleitungen auf mehrere PDF verteilst, wie z. b. Lillesol & Pelle bei der Working Mum.
So merken auch Schussel wie ich gleich zwingend beim Festlegen des Ausdrucks, was sie nähen und können vor allem dann problemlos ohne zu blättern in einem Rutsch sicher durchnähen. Ich glaube inzwischen, kann ich Dein Ebook auswendig ;)
Die Anleitung an sich ist einfach und der Matchsack auch gut zu nähen.

Als Zwischenergebnis ist dann als 1. Foto tatsächlich die fertige Außenhülle incl. "Schnüband" entstanden.

Probleme hat mir hier der Boden bzw. seine Ziernähte bereitet. Das scheinbar unlösbare, weil ja gar nicht existente Problem (lt. meinem Fachhändler...) der furchtbar häßlichen rückseitigen Nähte wurde auf brutale Art und Weise sichtbar. O-Ton Chefin im Fachgeschäft (nicht mehr meines Vertrauens): "Nein, dass ist doch völlig normal und so sehen Nahtrückseiten von "modernen" Pfaffmaschinen IMMER aus (Foto: rechte Naht = Nahtrückseite, linke Naht = Nahtvorderseite). Sie sind da zu kleinlich." Ne, ist klar, das hat meine W6 schon gekonnt, aber ein Modell für den fast vierfachen VK-Preis kann das nicht. Dafür kann das Ebook nun wirklich nichts, aber Freude kam auch so nicht wirklich auf.

Ich habe also die restlichen Nähte von rechts genäht, was zur Folge hatte, dass die Abnäher nicht so gleichmäßig sind, wie sie es sein sollten und den Beutel drei Tage weit weg gelegt ;)

Gestern dann habe ich das "Innenleben" genäht und endlich Spaß gehabt: es lief wie gewohnt und so gab's auch noch das Innentäschchen dazu, was ich erst weglassen wollte, weil ich keine Lust auf Bügeln hatte...

... und genau das Bügeln des Täschleins war das Beste am ganzen Beutel, weil durch die "Versatztechnik" eine toller gleichmäßiger Rand entsteht und zwar ganz von allein :) Danke für den Tipp liebe Martina!

Dann wurden Innen- und Außentasche in einander gesteckt, wobei ich die "schöne" Innentasche in der Innentasche lieber mittig hinten hätte und deswegen bei einem evtl. 2 Exemplar doch die Seitennähte beider Taschenteile aufeinanderlegen werde und das kam dann heraus:

Übrig blieb jetzt nur noch das Einschlagen der 14 mm-Ösen, was auch als etwas schwierig im Ebook angekündigt wurde. Ah, o.k., aber DAS habe ich ja schon gemacht und echte Probleme sah ich nicht...
...bis die 1. Öse einfach nicht durch das Material wollte, mir den Stoff zerfranst hat und so die ganze Tasche mit wenigen Schlägen mir einen blauen Daumennagel beschert und ein ganz klarer Fall für die "Tonne" war.Aus letzterer habe ich sie nach etwa 30 Minuten wieder hervorgeholt und tapfer weiter auf den Pflastersteinen sitzend "gehämmert".


Trotz Vorschneiden und verwenden der eher hochpreisigen "Prym-Ösen" mit Prym-Werkzeug, klappte das Einschlagen bei keinem der Löcher aufgrund der dicken Einlage problemlos. Ich habe deswegen jetzt einfach ein paar Ösen weniger, lebe mit ausgefranstem Stoff bei zwei Löchern und behalte deswegen auch diese Tasche!
So langsam muss mal wieder was ganz saber klappen - Weihnachten naht und meine Schränke sind (fast) voll...

Der nächste Matchsack bekommt KEINE ÖSEN, sondern einen Tunnelzug :) So gesehen, fördern auch Nähprobleme die eigene Problemlösefähigkeit und das hat mich dann wieder Lachen lassen und auch das Schreiben dieses Textes lässt mich Grinsen ;)

So, wer von all meinen Qualen, Schusseligkeiten ud Fehlern nichts weiß, der sieht eine Tasche, die nicht nur nicht häßlich ist, sondern tatsächlich klasse aussieht - vorausgesetzt- man steht auf Hirsche mit Rosa ;) Und auch die sollten eigentlich senfgelb sein - leider war der gekaufte Stoffe dann doch nicht mehr am Lager...

Das ist das Ende der Geschicht'!




Meine "letzte" und "schönste" Öse. Damit ich mein "Ösenwerk" in guter Erinnerunge behalte, gab's danach keine weiteren. Es fehlen Zwei?!

So, und was mach ich jetzt außer Verlinken und einen Kaffee trinken???
Ist doch klar: ich hüpfe in den Shop von Martina und hole mir "Grete". Schließlich muss ich den "Stoffverschnitt" noch sinnvoll verarbeiten und ein passender Geldbeute macht meinen Matchsack noch schöner :) Außerdem juckt mir dieses Ebook schon seit Anfang an in den Fingern.
Ach ja, und ich schaue mich tatsächlich nach einer Nähmaschinen-Alternative um, die auch "hinten" schöne Nähte kann.
Vielleicht haben solche ja auch die Schweizer erfunden?! :)
 
Sixta landet natürlich bei der letzten Woche des genialen Sew-Alongs "Die vergessenen Taschen-eBooks" von Carmen aka Fabulatoria und Taschen und Täschchen (T&T).




4 Kommentare:

Anela hat gesagt…

Hihi, solche Nähtage kenne ich, irgendwie war bei mir in letzter Zeit auch häufig der Wurm drin, aber ich hoffe auch, dass sich das bis Weihnachten wieder gibt^^
Dein Matchsack ist in meinen Augen auf jeden Fall großartig geworden, der Stoff ist echt cool :-)
Viele Grüße
Anela

DreiPunkteWerk hat gesagt…

Meine Güte, was für eine Odyssee! Und du hast dich trotzdem bis zum Ende durchgebissen ;-) Hut ab!
Ich mag den Matchsack sehr gerne, habe auch schon zwei davon genäht. Die Anleitung ist allerdings durch das Hin- und Hergeblätter wirklich verwirrend. Wahrscheinlich ist es einfacher, wenn man erst die Taschenversion und dann den Matchsack näht. Hab ich aber auch nicht...
Deine rosa Hirsche finde ich super! Die hätte ich auch nicht in die Tonne werfen können.
Deinen Unmut mit der linken Stichseite kenne ich auch von meiner Pfaff. Ich benutze bei festeren Stoffen immer ein dickeres Garn als normal, dann sieht die Sache schon besser aus. Hast du mal mit der Fadenspannung herumprobiert?
Liebe Grüße,
Kathrin

Eva hat gesagt…

Danke Ihr Zwei für Eure "mitfühlenden" Kommentare ;)! Ich war wirklich angefressen.

Bei der Pfaff habe ich alle Nadelarten durch (Superstretch, Jeans, "Normal", Quilten und sogar Leder) und so richtig hat die Veränderung der Fadenspannung auch nicht geholfen.
Das dickere Garn könnte ich noch probieren.

Allerdings schaut's seit 2 Stunden so aus, als würde Madame Pfaff gegen eine Mrs Bernina ausgetauscht, deren Reihe dafür gelobt wird, gerade dickere Materialien sehr sauber zu nähen.
Ich schlafe darüber erst Mal eine Nacht, um festzustellen, ob mir morgen der Wechsel immer noch soviel wert ist ;)

Jetzt schau ich aber ganz schnell, was noch so beim Sex-Along gezeigt wird!

lG
Eva

Fabulatoria hat gesagt…

Schön, dass du durchgehalten hast, denn deine Sixta als Matchbag ist toll geworden und trotz oder gerade wegen der Strapazen sicher ein Lieblingsteil <3
Dass mit den rückwärtigen Nähten der Pfaff und der Aussage deines Händlers dazu klingt irgendwie Fadenscheinig. Seit ich meine Bernina habe bin ich glücklich wie nei beim nähen. Die schafft alles und macht immer tolle Nähte. Und falls nicht, dann reicht es oft einfach mal die Nadel zu erneuern ;o) Kann ich also nur empfehlen.

Liebe Grüße, Carmen