Dienstag, 21. Juni 2016

Kinderleicht...

... ist es mir dieses Jahr nicht gefallen, etwas Schönes für mein Schwesterherz zum Geburtstag zu nähen. Es fehlte an Zeit und damit auch an Ideen für die Umsetzung ihres Wunsches.
Das hat sich erst am Wochenende geändert und so gibt's die verspätete Geburtstagspost hoffentlich heute?!



Kissen und Papierrollenhalter sollen einen Lernraum für Flüchtlingskinder im Grundschulalter verschönern.
Ergänzt werden sie noch um ein Wandutensilo sowie zwei "Mini-Tischdecken" in Hexagonform und evtl. große Sitzkissen. Weitere Ideen sind gerne willkommen!


Die Papierrollenhalter können zum einen als "Materiallagerplatz" dienen oder selbst gemalte Kunstwerke der Kleinen bs zur Fertigstellung sicher verwahren.
Die Anleitung findet Ihr im Snaply-Magazin und mir gefällen die Rollen-Aufbewahrer so gut, dass ich mir gleich auch noch welche für Kunstleder, Decovil und Co. nähen werde.

Es gibt grundsätzlich zwei Varianten:
Eine mit Tunnel zum Zuziehen, so dass alles im "Sack" verschwindet...


...oder die "offene" Form, die gerafft einen guten Stand hat.


Weil ich die Anleitung beim 2. Modell nur überflogen bzw. garnicht mehr gelesen habe, ist der Zuschnitt für den unteren Stoff auch prompt überdimensioniert. Er sollte keine 50 cm sondern 25 cm Höhe haben...
Egal, so geht's auch ;)

Weil die Beutel auf dem Boden stehen und nicht ander Wand hängen, habe ich für den unteren Stoff jeweils einen wasserabweisenden Cordura in Gelb und Grün verwendet.



Die Baumwollstoffe gehören alle zur "Beppo-Serie" von Swafing. Der Stoff wird einlagig genäht. Aus diesem Grund habe ich auf die Rückseite H250 gebügelt, damit der Stoff nicht so "fluddelig" ist.

Für den Tunnelzug gab's passenden gelb-rot gepunkteten Westfalenstoff.
Die kurzen Seitenränder werden 1 cm nacn Innen umgebügelt,  um so eine saubere Kante zu erhalten.

Krumme Nähte waren (vor-) gestern ;). Für das knappkantige Abnähen verwende ich den Kantennähfuß. 

Sobald Leder, beschwichtete Baumwolle oder wie her Cordura mit dabei sind, setze ich den Teflonfuß ein. Hier wird er natürlich gerade nicht benötigt, aber ich hatte keine Lust zu wechseln ;)

ACHTUNG: Denkfehler... und zwar sollten die Außenkanten des Tunnels natürlich auf der Naht überlappen und nicht wie bei mir daneben ...

Um mir das Versäubern der Nähte zu ersparen, habe ich zur Zackenschere gegriffen.

Für das kreisförmige Bodenteil hat genau eine "Wäsche-Gummirolle" als Vorlage gepasst. Der Kreis benötigt einen Durchmesser von 25 cm zzgl. 1 cm NZ, also 27 cm. Alternativ müsst Ihr Euch ein Pappvorlage basteln.



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Weiter geht's mit den Kissen.


Wie sind sie entstanden?

Seitdem ich das Patchworken und Quilten für mich entdeckt habe, sehe ich Stoffreste mit anderen Augen :).
Sie landen nicht mehr im Müll, sondern werden ordentlich gefaltet nach Farben bzw. Serien sortiert in einem Korb aufbewahrt.
Ende Juli ist an unserer Schule (berufliches Schulzentrum) eine Projektwoche geplant, die unter dem Motto "Kultur" läuft.
Schüler/innen und Lehrer/innen bieten hierzu unterschiedlichste Interpretationen an -
meine lautet: "Nähen wider die Wegwerfkultur".
Für mich umfasst das sowohl Upcycling, als auch Resteverwertung von Stoffen. Genäht werden könn(t)en z. B. Einkaufsbeutel (wider Plastiktüten, die gleich im Müll landen) aus Bettwäsche, Hemden oder eben Stoffresten sowie Kissen, Utensilos und vieles mehr.

Die Kissenhüllen sind so gesehen ein Selbstversuch: Stoffreste in Streifenform unterschiedlicher Breite an einander genäht, auch von absoluten Anfängern zu bewältigen, die dann zerschnitten und gegenläufig zusammengesetzt Kisstentops oder was auch immer ergeben können.



Die zusammengenähten Längsstreifen habe ich in unterschiedlicher Breite quer durchtrennt...


... und dann nach Belieben frei gegenläufig zusammen gesetzt.




Außenstoff zugeschnitten, 

noch mal begradigt und...

... fertig sind die Vorderseiten.

Die Hexagons links werden vermutlich zu "Mini-Tischdecken". Dazu wird's einen eigenen Blog-Eintrag geben.

Die Kissenhüllen messen 55 cm x 55 cm.
Bei der Rückseite habe ich auf allen Schnick-Schnack verzichtet.
Es wurde weder ein Hotel- noch ein Reißverschluss genäht, sondern ganz einfach die Außennähte des Rückseiten- und Vorderseitenstoffes rechts auf rechts liegend mit Ausnahme einer Wendeöffnung geschlossen.


Nach dem Wenden sind drei Außenseiten (ohne Wendeöffnung) knappkantig (Nadelposition um -5 versetzt) abgenäht worden.
Danach habe ich ein 50 x 50 cm IKEA-Inlet hinein gesteckt und auch die letzte Kissenseite incl. Wendeöffnung geschlossen.

Die fertigen Kissen sehen so aus und bringen fröhlich bunte Farben in das Leben der Kleinen.






 


Mit all der Wochendkreativität geht's jetzt noch zum Creadienstag #233 und die beiden Kissen landen bei der Kissen-Party.

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