Donnerstag, 9. Februar 2017

Meine Onyx hat jetzt...


...zwei kleine Schwestern - beide heißen "Little Ruby" bzw. "Bunny" und "Blacky" ;).

Heute seht Ihr "Bunny" - Ostern lässt schon mal grüßen und Geldbörsen verschenken sich immer gut, oder?!


Entstanden ist meine Littel Ruby "Bunny" als erste der beiden in ca. 4 Stunden, was für mich einen neuen Rekord bei einer Ebook-Näh-Premiere darstellt.



Zu verdanken habe ich das der guten Lisa aka Hansedelli und das gleich in zweierlei Hinsicht:
1) Sie hat ihr Ebook "Little Ruby"  im Rahmen  eines knapp zweiwöchigen Probenähens in gewohnter Weise offen und ehrlich auf Herz und Nieren prüfen lassen, so dass ich quasi als Teil des Stamm-Probenähteams gezwungen war, wieder mal eine schicke Geldbörse zu nähen ;).


Offen und ehrlich hat das Ebook von Anfang an keinen einzigen echten Fehler besessen.
Was sich aber als wirklich wichtig erwiesen hat und leider vereinzelt von uns Probenähern trotz Hinweis anfangs nicht immer so ernst genommen wurde:  
DIE SEITENTEILE DÜRFEN WIRKLICH NUR MIT GAAAANNNNZZZZ DÜNNER BAUMWOLLE VERSTÄRKT WERDEN.
Haltet Ihr Euch nicht an den Hinweis, dann bastelt Ihr Euch ein Pummelienchen, was eindeutig zuviel auf den "Rippen" hat und seinen Gürtel sprengt ;).

2) Meine Rekordzeit verdanke ich weiter
  • den sehr gut verständlichen Erklärungen,  
  • kontrastreichen und bestens beschrifteten Fotos,
  • der Lesefreundlichkeit und
  • meinem Sieg über meine Ungeduld - ich lese wirklich jede Seite und befolge alles ganz brav. Warum? Mache dies nicht, durfte ich schon schmerzlich feststellen, dass der Nahttrenner gefordert ist. Selbstständiges Denken wird erst erforderlich, wenn Du über unterschiedliche "Verschlusstechniken", wie z. B. einen Magnetverschluss nachdenkst - vorher nicht ;) .

Mein Fazit

Das Ebook "Little Ruby" eignet sich sowohl für Anfänger als auch erprobte Näher/innen.
Du musst bereit sein ALLES zu lesen und sehr genau zu arbeiten.
Modell Nr. 1 benötigt deswegen evtl. einige Zeit, aber Nr. 2 näht sich schon viel schneller.

Das wirklich "pingelige" Einhalten der vorgegebenen Nahtzugaben (meist 0,75 cm aber auch mal 0,5 cm an wenigen Stellen) garantiert Dir eine feine "Little Ruby", die ein echtes Raumwunder ist.
Sie schluckt Geldscheine aller Größen, verdaut bis zu 12 Karten und hat auch noch Platz für Kleingeld, Fotofach und auch den "alten" Führerschein.


"Einsatzbilder" findest Du auf der HP von Hansedelli wo Du auch das Ebook käuflich erwerben kannst.

Und zum guten Schluss noch eine kleine Fotoserie zum "Making-of von Little Ruby" - oder Blick auf die Nähmaschine ;)

Ihr seht hier, wie ich arbeite: mit Schiene und Überprüfung der korrekten Nadelposition - und? Jep, es passt - genau 0,75 cm.
Wer keine Schiene hat, der kann sich problemlos ein Tape bei 0,75 cm auf die Maschine kleben.

Alle Innenfächer habe ich in "Reihe" genäht, d. h. ich lasse etwas Platz, trenne aber nicht beim Nähen und schneide meine "Kette" hinterher auseinander. Spart Garn, Zeit und verhindert das "Fressen " des Baumwollstoffes, weil ich wegen des Nadelversatzes nicht mit der Geradstichplatte arbeiten kann.
 Meine "Kette"...
 ... und, weil ich versäubern nicht mag, greife ich gerne zur Zackenschere - was mir Lisa nachsehen möge ;)

Beim knappkantigen Absteppen kommt bei mir der Schmalkantfuß zum Einsatz.Er garantiert quasi gerade Nähte und die sind mir extrem wichtig.

Das ist das erse Einsteckfach, was als "Sandwich" genäht wird.



Der Wendeprozess...

...dann ordentlich Bügeln mit viel Dampf und Pressen (nicht das Bügeleisen hin und her bewegen - dadurch verzieht sich womöglich der Stoff) - auch gaaanz wichtig bei der "Little Ruby".


Die Lasche - ja, auch hier werden die Linien brav aufgezeichnet, weil es ansonsten bei mir nie symmetrisch wird.



Fertig - und besser ausgeformt bekomme ich meine Spitze aus Kunstleder nicht.Dafür ist es zu dick.

Absteppen der Nähte, was trotz beschichteter BW hier auch mir dem Schmalkantfuß gut klappt.
Alternativ gehe ich auf den Teflonfuß und zwar immer, wenn ich NUR beschichtete BW vernähe. Da rutscht sonst nichts und das gibt ein häßliches Stichbild.




Hier werden die Seitenteile angenäht.


Alles schön feststecken und dann klappt's auch hier mit geraden Nähten. Im Schlimmstfall wechselt Ihr zum RV-Fuß, falls es zu eng wird.


Den Reißverschluss verriegel ich vor dem Vernähen immer gerne, weil er so beim Annähen der hier doch recht kleinen Stoffstücke nicht so sehr verrutscht.
Dabei stellt Ihr die Stichlänge auf 0 und wählt bei Eurem Zickzack-Stich eine Breite von 7, weil's hier ein schmaler RV ist, ansonsten 9.
Den "Trick" habe ich auch aus einem Ebook von Hansedelli - ich glaube "Foldover"?!



 Mein persönliches Waterloo...
Beim Endpsurt sind mir irgendwie die beiden Innenfächer übereinander geklappt.
Das im oberen Bild zu sehende Seitenteil hätte unter dem Kunstledestück liegen müssen, so dass alles auch viel dünner aussieht.
Zu meiner "Ehrenrettung" muss ich sagen, dass ich offenbar nicht die einzige im Probenähteam war, die neben einem Milch-Tee auch zum Nahttrenner greifen musste ;)
Erspart es Euch und besonders das damit verbundene zweimalige Wenden...
Achtet also aus reiner Selbstliebe darauf, dass wirklich die Innenfächer links und rechts liegen!

Finales Wenden ;)

Tada - mit einem so wunderschönen Knopf - wie ich finde ;) -


und Ihr findet ihn bzw. mehrere und ganz viele andere tolle Druckknöpfe bei der lieben Margitta (Lililly), die auch wieder passende "Vliessets" und Buchecken anbietet! Schaut also unbedingt mal vorbei!



Und das Wichtigste noch mal in Kürze
  • Ebook "Little Ruby" von Hansedelli
  • Material - Kunstleder Marielle von Myostoffe, beschichtete BW "Mini Bunny Rabbits", Decovil I, Devovil Light, H250, S320 und G700 von mir (Stoffträume4You), Druckknopf mit passendem!!! Einschlagwerkzeug von Lililly, BW-Innenstoffe von Cotton & Steel und RV aus meinem Fundus
Verlinkt wird MEINE "Bunny"-Ruby heute mal bei RUMS #6/17 und ich freue mich auf viele weitere "Little Ruby"-Nähbeispiele und Eure leuchtenden Augen, wenn Ihr merkt, wie einfach das Nähen von Geldbörsen sein kann ;)

***Blog-Post enthält Werbung***

2 Kommentare:

Julia hat gesagt…

Das ist wirklich ein toller und ausführlicher Bericht über den Schnitt. Ich wollte schon immer mal einen Geldbeutel nähen. Vielleicht jetzt? Deine Stoffauswahl ist auch sehr interessant! Klasse!
LG Julia

Jasmin hat gesagt…

Hallo Eva, Dank Dir und dem Hinweis zu den Seitenteilen starte ich nochmal einen zweiten Versuch :-) VG Jasmin